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Abschrift des WEST<>LINK Treffen von Gottfried, DD8EV, am 21.08.1999

Um 20:00 wurde die Versammlung von Marten, DL8MDV eröffnet. Nach einer Begrüßung der Anwesenden wurde die Tagesordnung vorgestellt. Es wurden zweiVorträge gehalten, einmal zum Thema: EINFÜHRUNG IN FSK durch Marten undzum Thema: LINUX UND TCP/IP durch Till.

Ø  Einführung in FSK < Marten>
In Packet Radio werden binäre Daten analog übertragen. Um eine Wandlung vondigitalen Signalen in analoge zur ermöglichen, benötigt man ein Modem. Nun tauchtdie Frage auf, warum gibt man das digitale Signal nicht direkt auf den TRX ?Dieses ist damit zu erklären, das ein digitales Signal annähernd aus idealen Rechteckenbesteht, die eine recht kurze Ansteigszeit bei Signalwechseln haben. Dieses führt zueiner sehr großen Basisbandbreite ( >100kHz ). Um diese zu vermeiden wandelt mandas Signal in eine andere Kurvenform um, z.b. Dreieckanstiege. Im Amateurfunk wirdeine cos Funktion eingesetzt. Dieses führt zu einer Basisbandbreitenverminderung auf6 kHz. Mit dieser Bandbreite ist es möglich sich im 25kHz Raster des Amateurfunk-netzes zu bewegen, ohen Nachbarkanalstörungen zu erzeugen. Warum sind PLL - TRX für FSK Datenübertragungen nur bedingt geeignet ?Bei einem PLL - TRX wirkt sich der PLL Synthesizer so aus, als wäre zwischenVCO und Modulator ein Koppelkondensator der die Übertragung gleicher Potentiale behindert oder gar unmöglich gemacht. Wenn längere Zeit ein eins am Kondensator anliegt, sinkt dieses langsam gegen null ab, da der Kondensator nur Potentialwechsel übertragen kann. Kommt es nun zu einem Wechsel von Eins nachNull, verscheibt sich die Mittellage des Signals nach unten. Dieses führt dazu, das beim Empfänger nach einer gewissen Zeit die Unterscheidung von Eins und Null nicht mehrmöglich ist, da das Eins Signal die eingestelle Schwelle für Eins beim Empfänger nicht mehr erreicht, das Signal ist nicht mehr dekodierbar.

WiWie entsteht ein Augendiagramm ?
Durch die Überlagerung verschiedener Bitfolgen erreicht man im Idealfall ( Rechteck- übertragung ) ein freies Recheck, das Auge. Wichtig für eine gesicherte Datenübertragung ist, das daß Auge möglich groß ist. Durch die Verwendung von 12 kHz ZF - Filtern verkleinert sich das Auge, dadurch erhöht sich die Bitfehlerrate. Daherist die Frequenzgenauigkeit wichtig, das sie auch einen erheblichen Einfluß auf das Auge hat, wie die Filter. Um seine TRX richtig einstellen zu können, ist auf alle Fälle ein Ozilloskop erforderlich, um das Augendiagramm beurteilen zu können.

WiWie erhöhe ich die Datenrate ?
Um die Datenrate zu erhöhen gibt es verschiedene Möglichkeiten, z.B. Erhöhungder Bandbreite, andere Modulationsverfahren. Hier im speziellen ein anderes Modulationsverfahren, das 4FSK. Der wesentliche Unterschied zu 2FSK ist, daßman in einem Schritt nicht ein sondern zwei Bit überträgt. Dieses führt nun dazu, daß man nun nicht mehr eine sondern drei Entscheidungsschwellen hat. Die Folge ist, daßdie Augenöffnung nur noch 1/3 so groß ist wie bei FSK. Daraus folgt nun, daß derS/N Abstand um mindestens 10dB größer sein muß, als bei FSK. Mit einem PLL - TRXist 4FSK nicht möglich, dazu werden Daten TRX benötigt, da bei PLL -TRX kein Augemehr zu erkennen ist. In Zukunft soll es wohl einen Daten - TRX mit intergriertem Modem geben. Eine alternative wäre das Modulationsverfahren QPSK, dieses erfordertaber einen komplett neuen TRX mit Linearendstufe. Daher wohl auch nur TRX mitmaximal 1W. Der große Vorteil ist, daß QPSK mit einem geringerem S/R Verhältnisauskommt als FSK. Eine andere Möglichkeit die Datenrate zu erhöhen ist die Bandbeitenverbreiterung auf 150-200 kHz, dieses hat den Vorteil, das FSK gemacht werdenkann, ein großer Nachteil ist aber die große Bandbreite, daher gibt es in jeder Regionauch nur einen Breitbanddigi.In der anschließenden Diskussion wurde bemerkt, das QPSK zur Zeit wohl nur sinnvollauf Links eingesetzt werden kann. Welches Verfahren sich durchsetzt, hängt von derAktzeptanz der User ab.Es wurde noch über den Fortschritt bei den PR -TRX T7F berichtet, es geht langsamvoran.

Ø  Übersicht über LINUX < Till >
Häufig wird die Frage gestellt welchen Unterschied gibt es zwischen DOS und LINUX,da sie doch beide auf derselben Hardware funktionieren. LINUX ist ganz anders aufgebaut als DOS und dadurch eine viel größere Betriebssicherheit. LINUX ist einKlon aus dem Betriebssystem UNIX, welches in der Industrie mit großem Erfolg eingesetzt wird. Der Vorteil von LINUX ist, daß es kostenlos zu erhalten ist und der Quelltext zur Verfügung steht, nicht wie bei anderen Betriebssystemen wie WIN95/98OS/2, usw. Der Aufbau von LINUX unterscheidet zwischen 2 Modi einmal den Supervisior Mode ( er hat auf alles Zugriff und steuert die Prozesse ) und dem Usermode( dieser hat keinen Zugriff auf Hardware ). Alle Prozesse laufen im Usermode die auf denKernel zugreifen. Der Kernel stellt die Unterstützung der Hardware zur Verfügung. Daalle Prozesse im Usermode laufen ist es nicht, wenn ein Prozess einmal kaputt geht, eswird einfach geschlossen und kann dann wieder gestartet werden. Da die Hardware vomKernel kontrolliert wird, ist eine gleichzeitige Nutzung der Hardware durch verschiedeneProgramme möglich. Serverprozesse werden über den I-NET Superserver gestartet, deralle Kontakte zwischen Programm und Hardware steuert. Wird ein Datenaustausch zwischen Hardware und Programm benötigt, öffnet der Superserver ein Prozeß für dieseeine Tätigkeit und beendet ihn dann wieder. Der Aufwand um LINUX zu installieren ist sehr hoch, man muß wissen was man machenmöchte, da der Kernel für den Benutzer speziell erstellt wird, in den die ganzen Treiber eingebunden werden.

Ø  TCP/IP
Bei TCP/IP handelt es sich um ein gesichertes Übertragungsprotokoll welches direkt aufdie Schicht 1 bei PR aufgesetzt werden kann. Diese ermöglicht das Verwenden von UI - Frames, hat aber den Nachteil, daß es häufig zu nachfragen kommt, ob das abgesantepacket auch angekommen ist ( kurze Timerzeit ), da das PR - Netz relativ langsam ist.Dieses führt dazu, daß die Einstiege erheblich höher belastet werden als nötig. Um dieseszu verhindern, müssen die Timerzeiten verändert werden, dieses ist aber häufig ein Problem, da der Quelltext nicht vorliegt. Hier sieht man wieder den Vorteil von LINUX.In der folgenden Diskussion wurden die verschiedenen Vor - und Nachteile des Aufsetzen auf Schicht 1 oder Schicht 2 erörtert. Ein endgültiges Ergebnis wurde noch nicht festgelegt.

Ø  Das Treffen wurde um 22:15 beendet.

73 de DD8EV ( Gottfried )


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